Nachdem das norwegische Verteidigungsministerium vor zwei Wochen „GAU“ auf Anfrage bestätigte, dass man sich an der erneut gestarteten IAAD-Initiative (inzwischen EAAD-Initiative) zur Stärkung der ukrainischen Luftverteidigung beteiligen werde, zieht nun auch Belgien nach.
Belgiens Verteidigungsminister Theo Francken teilte gestern im belgischen Parlament mit, dass er und der belgische Außenminister Maxime Prévot von ihren deutschen Amtskollegen einen Brief erhalten haben, in dem man Belgien um die Teilnahme an der deutschen EAAD-Initiative bittet.
Mit der EAAD-Initiative (Enduring Action on Air Defence) bietet Deutschland eine Plattform, über die sich andere Länder entweder finanziell an der Beschaffung von Ausrüstung für die ukrainischen Luftstreitkräfte beteiligen oder luftverteidigungsrelevante Ausrüstung aus eigenen Beständen bereitstellen können.
Nach Angaben des deutschen Verteidigungsministeriums konnte man so im vergangenen Jahr etwa eine Milliarde Euro an finanziellen Mitteln oder an Ausrüstung sammeln und bereitstellen.
Laut der Aussage des belgischen Verteidigungsministers, welche „GAU“ auf Anfrage durch sein Büro bereitgestellt wurde, wird sich Belgien wie auch schon im vergangenen Jahr an der deutschen Initiative beteiligen.
Zwar arbeite das belgische Verteidigungsministerium derzeit an der vollständigen Wiederherstellung seiner eigenen Luftverteidigungskapazitäten, wodurch die Lieferung von eigener Ausrüstung ausbleibt, allerdings sei man gewillt, finanzielle Mittel in Höhe von 140 Millionen Euro bereitzustellen.
Zweckgebunden sind die Mittel bislang nicht, allerdings wäre man mit dem Geld in der Lage, beispielsweise etwa zwei Dutzend moderne Lenkflugkörper für das Luftverteidigungssystem MIM-104 Patriot, sieben oder acht hochmoderne Luftraumüberwachungsradare vom Typ TRML-4D oder sogar eine vollständige IRIS-T SLM Feuereinheit zu beschaffen.
Zusätzlich hat man angeboten, eines der insgesamt sieben belgischen Transportflugzeuge des Typs Airbus A400M bereitzustellen, um Ausrüstung aus den Vereinigten Staaten in die Ukraine zu transportieren.
Laut dem Protokoll erwähnte Francken auch ausdrücklich die Möglichkeit des Transports von MIM-104 Patriot Feuereinheiten.
Laut Theo Francken treffe er sich heute mit dem deutschen Botschafter Martin Kotthaus und informiere ihn persönlich über die belgischen Bemühungen.
Bereits im vergangenen Jahr beteiligte sich Belgien umfangreich an der deutschen Initiative, um die ukrainischen Luftstreitkräfte zu unterstützen. Insgesamt 200 Millionen Euro stellte man bereit und lieferte zusätzlich dazu auch noch militärische Ausrüstung. Damit war Belgien 2024 einer der größten Beitragszahler.
Abschließend möchte ich meinen besonderen Dank an John Felix aussprechen. Er hat mich auf dieses Thema aufmerksam gemacht und auch etwas bei der Hintergrundrecherche geholfen.
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