Auch im dritten Jahr des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine steht diese vor einem schweren Winter. Putin und seine Schergen überziehen die gesamte Ukraine Nacht für Nacht mit Drohnen- und Raketenangriffen, um unter anderem das ukrainische Volk zu brechen und die Regierung unter Druck zu setzen.
Um dem entgegenzuwirken, liefert Deutschland weiterhin nicht nur modernste Ausrüstung zur Unterstützung der ukrainischen Armee, insbesondere im Bereich der Luftverteidigung, sondern unterstützt auch in diesem Winter mit zusätzlichen Geldern die Reparatur und Verbesserung der ukrainischen Energie-, Wasser- und Wärmeversorgung.
So sagte die Bundesregierung zusätzlich zu den bereits angekündigten und unter Vertrag genommenen Unterstützungsleistungen, alleine in diesem Monat weitere Hilfen in Höhe von insgesamt 170 Millionen Euro zu.
Offiziellen Angaben zufolge sollen die Mittel in den kommenden Wochen und Monaten positive Auswirkungen auf das Leben von mehr als einer Million Ukrainerinnen und Ukrainern haben.
Bereitgestellt werden die Mittel sowohl über das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (70 Millionen Euro) als auch über das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (100 Millionen Euro).
70 Millionen Euro für Gemeinden, Schulen und Krankenhäuser
Insgesamt 70 Millionen Euro sagte das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung vor wenigen Tagen am 18. Dezember zu.
50 Millionen Euro werden an die GIZ GmbH gehen, welche in Zusammenarbeit mit der Bundesregierung bereits seit Langem umfangreich in der Ukraine aktiv ist. Mit den Mitteln werden erforderliche Güter zur dezentralen Strom- und Wärmeversorgung in den Gemeinden beschafft und installiert.

Konkret ist damit die Beschaffung von hybriden Generatoren, modularen Kesselanlagen, containerbasierten Pelletheizanlagen und Blockheizkraftwerken, PV-Batteriesystemen sowie erforderlichem Zubehör zur Installation dieser Güter gemeint.
Geplant ist es, insgesamt 65 Prozent dieser Aufträge an deutsche Unternehmen zu vergeben, was diese nicht nur stärkt, sondern auch die deutsch-ukrainische Zusammenarbeit fördert.
Auch hat die GIZ den Auftrag, öffentliche Dienstleister zum Thema „Energieeffizienz“ zu beraten. Das Ziel ist es, dass Dienstleister in der Ukraine mit weniger Wärme und Strom besser umgehen können und die gezielten russischen Angriffe dementsprechend an Wirkung verlieren.
Weitere 20 Millionen Euro werden UNICEF über die staatliche Förderbank KfW zur Verfügung gestellt. Ein vergleichsweise kleiner Betrag mit enormer Wirkung. Laut Schätzungen der UNICEF werden insgesamt rund eine Million Menschen von den mit den Mitteln finanzierten Maßnahmen profitieren.
Darunter sind rund 400.000 Kinder, deren Bildung im Winter durch die Förderung der Versorgung von fast 1.300 Schulen und Kindergärten mit Strom und Wärme sichergestellt wird.

Zusätzlich sollen insgesamt zehn Krankenhäuser mit Batterie-Solaranlagen und anderen dezentralen Energielösungen unterstützt werden, damit diese Patienten versorgen können, wenn die zentrale Stromversorgung ausfällt.
Durch die Beschaffung von batteriebetriebenen Versorgungssystemen für Wasser- und Abwasserpumpstationen werden außerdem 100.000 Menschen eine verlässliche Wasserversorgung erhalten.
Laut Auskunft des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung steht auch weiterhin die dauerhafte Stabilisierung des ukrainischen Stromnetzes über den staatlichen Stromnetzbetreiber Ukrenerho im Zentrum. Dieser soll zusätzliche Ersatzteile erhalten und bei dem Bau physischer Schutzvorrichtungen um Umspannwerke unterstützt werden.
100 Millionen Euro für ukrainische Energieunternehmen
Unterstützt werden Ukrenerho und andere Unternehmen auch über das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie. Dieses sagte am 4. Dezember weitere 100 Millionen Euro zu, welche über die staatliche Förderbank KfW dem Ukraine Energy Support Fund zugutekommen sollen.
Der Fonds wird von der „Energy Community“ mit Sitz in Wien (Österreich) verwaltet. Dabei handelt es sich um eine internationale Organisation, der unter anderem die Ukraine und die Europäische Union angehören. Dabei fungiert die Energy Community als Treuhänder des Fonds sowie als Vermittler zwischen den Geldgebern und den ukrainischen Behörden.

Aus diesem essenziellen Energieunterstützungsfonds finanziert die Ukraine für ihre Energieunternehmen notwendige Ersatzteile und Ausrüstung für zerstörte Energieinfrastruktur.
Bis zum 19. Dezember 2025, wurden von sämtlichen 22 Geberländern, der EU sowie privaten Spendern rund 1,65 Milliarden Euro zugesagt.
Davon entfallen zusammen mit den Anfang Dezember frisch zugesagten Mitteln beachtliche 33,8 % (etwa 557,13 Millionen Euro) auf Deutschland, was die Bundesregierung mit enormem Abstand zum größten Geldgeber des Fonds macht.
Insgesamt verdeutlichen diese Zahlen die zentrale Rolle Deutschlands bei der Stabilisierung der ukrainischen Energieversorgung angesichts der fortdauernden Angriffe Russlands auf ukrainische Energieanlagen.
Um die Bundeswirtschaftsministerin Katherina Reiche zu zitieren: »Russland greift konsequent und gezielt die ukrainische Energieinfrastruktur an, um den Winter zu einer weiteren Waffe zu machen. […] Wer die Energieversorgung schützt, schützt die Menschen – genau darum geht es.«
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