Erst kürzlich gab das deutsche Rüstungsunternehmen HENSOLDT bekannt, dass man beauftragt wurde, eine nicht näher bezifferte Anzahl von TRML-4D Luftraumüberwachungsradaren und SPEXER 2000 3D MkIII Nahbereichsradaren im Wert von mehr als 340 Millionen Euro an die Ukraine zu liefern.
Finanziert wird der Auftrag höchstwahrscheinlich, wenn auch nicht nachgewiesen, von der Bundesregierung. Wenige Tage später rücken das Unternehmen und dessen Lieferungen an die Ukraine erneut in den Fokus.
Wie HENSOLDT-CEO Oliver Dörre gestern in einem Analyst Conference Call bekanntgab, werden die ukrainischen Streitkräfte bald verbesserte Luftraumüberwachungsradare vom Typ TRML-4D erhalten.
Diese sollen laut Dörre zusätzlich zur Erfassung, Verfolgung und Klassifikation von Drohnen, Marschflugkörpern, Flugzeugen, Hubschraubern und anderen Zielen nun auch feindliche Artillerie- und Mörserstellungen aufklären können.
Dies sei ein Beweis dafür, „dass HENSOLDT’s softwaregesteuerte Produkte neue Funktionen schnell bereitstellen können“.
Wie viele der noch zugesagten TRML-4D Luftraumüberwachungsradare mit diesem Upgrade ausgestattet sind, wann diese geliefert werden und wie diese Technik im Detail funktioniert, wurde nicht bekannt gegeben.
Aufgrund der Wortwahl von CEO Oliver Dörre ist aber davon auszugehen, dass mit etwas Arbeit, Zeit und natürlich Geld alle bislang gelieferten Radareinheiten nachgerüstet und mit der neuen Fähigkeit ausgestattet werden könnten.
Dies würde nicht nur mehr Schutz für die von Deutschland und Norwegen gelieferten IRIS-T SLM Feuereinheiten bedeuten, wenn sie entlang der Frontlinie eingesetzt werden sollten.
Schließlich hat die Bundesregierung im Laufe des inzwischen seit mehr als drei Jahren anhaltenden russischen Krieges gegen die Ukraine zusätzlich 16 TRML-4D als eigenständige Radarsysteme außerhalb der IRIS-T SLM Lieferungen zur Unterstützung der Ukraine bereitgestellt, welche künftig in dem ihnen zugeteilten Frontabschnitt zusätzliche Aufklärungsarbeit leisten und damit den Schutz für die in der Nähe befindlichen Einheiten erhöhen könnten.
Gleichwohl ist davon auszugehen, dass die verbesserten TRML-4D selbstverständlich keine dedizierten leistungsstarken Artillerieortungsradare wie das ebenfalls von Deutschland gelieferte COBRA ersetzen können.
Schließlich handelt es sich bei dem TRML-4D in erster Linie um ein Luftraumüberwachungsradar, welches zur Unterstützung von Kurz- und Mittelstrecken-Luftverteidigungssystemen gedacht ist.
Dennoch beweist HENSOLDT mit diesem Upgrade einmal mehr, dass die Hersteller moderner Rüstungsgüter zusammen mit den ukrainischen Streitkräften konstant an ihren Produkten arbeiten, sie anpassen und dadurch verbessern.
Wenn dir dieser Beitrag gefallen hat, folge mir doch auf X, Bluesky oder Telegram. Wenn du magst, kannst du mir auch ein Trinkgeld über Ko-fi dalassen.