Einer der weltweit führenden Hersteller und Lieferanten von hochmodernen Maschinen, welche zur humanitären Minenräumung in der Ukraine eingesetzt werden, hat kürzlich ein erstes Servicezentrum vor Ort eröffnet.
Das gab Global Clearance Solutions auf der eigenen Unternehmenswebsite bekannt. Damit geht das Schweizer Unternehmen mit Produktion in Deutschland nur sechs Monate nach der Unterzeichnung einer Absichtserklärung mit dem ukrainischen Wirtschaftsministerium einen wichtigen Schritt in Richtung Lokalisierung und Ausbau der Kapazitäten in der Ukraine.
Mit dem neu eröffneten Servicezentrum ist es laut GCS nun möglich, die Reparaturzeiten der in der Ukraine eingesetzten Minenräumgeräte vom Typ GCS-100 und GCS-200 um mehrere Wochen zu verkürzen.
Pro Tag schafft ein einziges ferngesteuertes GCS-200 Minenräumgerät eine Fläche von etwa 10.000 Quadratmetern, was mehr als einem Fußballfeld entspricht.
Kann diese hochmoderne Ausrüstung nach der Reparatur nun mehrere Wochen früher als üblich wieder eingesetzt werden, beschleunigt das die Minenräumung in der Ukraine – dem derzeit am stärksten mit Minen und nicht explodierter Munition belasteten Land der Welt – erheblich.
Ein Fakt der Endkunden wie die Nationale Polizei der Ukraine oder das Agrarunternehmen NIBULON sehr glücklich machen dürfte. Beide wurden umfangreich mit GCS-Minenräumtechnik ausgestattet, welche unter anderem mit deutschen Mitteln finanziert wurde.

Das neue Servicezentrum basiert auf der Wartungs- und Instandhaltungseinrichtung, welche GCS bereits im November 2023 in der Ukraine eröffnet hat.
Ein Unternehmenssprecher gab mir gegenüber an, dass man diese umfassend erweitert und ausgebaut hat. So wurde neue Ausrüstung beschafft und zugänglich gemacht sowie zusätzliches Personal in Form von Mechanikern und Außendiensttechnikern geschult und eingestellt.
Zusätzlich dazu wurde auch das Ersatzteillager erheblich aufgestockt. Zusammengenommen haben die getroffenen Maßnahmen dazu geführt, dass ab sofort Techniker rund um die Uhr zur Verfügung stehen und lange Wartezeiten für Ersatzteillieferungen aus Deutschland ein Problem der Vergangenheit seien.
Aber auch außerhalb des Servicezentrums können die insgesamt 10 GCS-100 und 57 GCS-200, welche bis zum 1. April an Kunden in der Ukraine ausgeliefert wurden, gewartet und repariert werden.
So führte der Unternehmenssprecher mir gegenüber weiter aus, dass man vor Ort sowohl über eine mobile Containerwerkstatt als auch über zwei mobile Servicefahrzeuge verfügt. Letztere stehen für kleinere Wartungs- und Reparatureinsätze direkt vor Ort zur Verfügung.

Auch wenn der Aufbau des Servicezentrums ein wichtiger und entscheidender Schritt in Richtung Lokalisierung und Ausbau der Kapazitäten in der Ukraine war, blickt man bei GCS offenbar bereits in die Zukunft.
So verriet man mir, dass der nächste Schritt sei, die Produktion einiger Ersatzteile in der Ukraine zu lokalisieren. Dadurch dürfte man in Zukunft zumindest auf einige Importe aus Deutschland komplett verzichten können und wäre wesentlich unabhängiger bei der Versorgung der eigenen Minenräumgeräte.
Wenn dir dieser Beitrag gefallen hat, folge mir doch auf X, Bluesky oder Telegram. Wenn du magst, kannst du mir auch ein Trinkgeld über Ko-fi dalassen.